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Schützen Sie Ihre Pflanzen, der Frost kommt zurück.

Mit dem Einzug des Frühlings und den damit verbundenen milderen Temperaturen, könnte man leicht glauben, das Risiko von Frost sei vorüber. Die Natur erwacht in all ihrer Pracht, und Gartenliebhaber beginnen, ihre frostempfindlichen Pflanzen ins Freie zu bringen. Doch der erste warme Sonnenschein kann trügerisch sein. Bis weit ins Frühjahr hinein besteht weiterhin die Gefahr, dass unerwartet Frost aufkommt und empfindlichen Pflanzen zu schaffen macht.

Immer wieder kommt es noch zu frostigen Nächten oder sogar Tagen. Bei uns gab es heute Anfang April sogar einen Schneesturm. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Pflanzen vor Frost schützt und sie abdeckst, wenn es zu kalt ist. Das betrifft vorwiegend junge Gemüse-/Pflanzen, Kübelpflanzen, die du schon aus dem Winterquartier ins Freie gestellt hast oder z. B. Obstbäume und Sträucher, die die ersten Blüten entwickelt haben.

Was ist Frost und wie schadet er Pflanzen?

Frost entsteht, wenn die Lufttemperatur nahe der Bodenoberfläche unter den Gefrierpunkt fällt. Dies führt dazu, dass das in den Zellen der Pflanzen enthaltene Wasser gefriert, was die Zellstrukturen beschädigen kann. Insbesondere junge Triebe und frische Knospen sind sehr empfindlich und können durch die Eiskristalle, die die Zellwände durchbrechen, irreparable Schäden erleiden.

Frostempfindliche Pflanzen erkennen

Zu den frostempfindlichen Pflanzenarten zählen unter anderem mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian, verschiedene Gemüsesorten wie Tomaten und Paprika sowie viele tropische oder subtropische Pflanzen. Diese Spezies sind es gewohnt, in Klimazonen zu wachsen, in denen Frost selten oder nie auftritt, und haben daher keine natürlichen Abwehrmechanismen dagegen entwickelt.

Schützen Sie Ihre Pflanzen, der Frost kommt zurück. 29. April 2024
Das ECMWF Wettermodell simuliert derzeit ab mitte nächster Woche erneut leichten Frost in den Nächten.

Vorbeugende Maßnahmen

Aktuell und bis zum Montag dürfen wir uns weiterhin über mildes Wetter freuen. Doch Vorsicht ist geboten, denn ab Montag wird sich die Wetterlage umstellen. Es ist ratsam, die frostempfindlichen Pflanzen vorübergehend wieder zu schützen oder ins Haus zu holen.

Frostempfindliche Pflanzen sollten erst nach den letzten Frostnächten ins Freie gebracht werden. Die Regel besagt, dass dies sicherlich nach den sogenannten „Eisheiligen“ Mitte Mai der Fall ist. Doch selbst dieser Zeitpunkt ist keine Garantie – es gilt, die lokale Wettervorhersage im Blick zu behalten und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Schutzmaßnahmen für Pflanzen

  1. Vlies & Folien: Decken Sie die Pflanzen mit speziellem Frostschutzvlies oder Pflanzenfolien ab. Dies bildet eine isolierende Schicht, die die Wärme speichert und den Pflanzen hilft, die kalten Stunden zu überstehen.
  2. Temporäre Überdachung: Errichten Sie ein temporäres Gestell über den Pflanzen, das mit einer Plane abgedeckt werden kann, um sie vor Frost zu schützen.
  3. Rückzug ins Warme: Haben Sie frostempfindliche Pflanzen bereits nach draußen verfrachtet, sollten Sie diese bei Vorhersage von Frost wieder ins Haus oder in ein geeignetes Gewächshaus bringen.
  4. Bewässerung: Merkwürdigerweise können Sie Pflanzen auch durch Bewässerung vor Frost schützen, da feuchter Boden Wärme besser speichert als trockener.
  5. Mulchen: Eine Mulchschicht aus Laub, Stroh oder Rindenmulch kann ebenfalls isolierend wirken und die Wärme im Boden halten.

Fazit

Lassen Sie sich nicht von den milden Temperaturen zu frühen Handlungen verleiten, die Ihre Pflanzen gefährden könnten. Die Wetterumschwünge im Frühjahr sind unberechenbar, und das Risiko von Frostnächten bleibt bis weit in den Mai hinein bestehen. Sorgen Sie also für einen guten Schutz Ihrer frostempfindlichen Pflanzen, um diese sicher durch die letzten kalten Tage des Jahres zu bringen. Mit der richtigen Vorbereitung und Aufmerksamkeit kann Ihr Garten ohne Schaden in eine üppige Wachstumszeit starten.

Peter Richter

Mein Name ist Peter M. Richter und seit mehr als zwei Jahrzehnten bin ich in der Welt der Lokalnachrichten zu Hause. Als freier Journalist begann mein beruflicher Weg im Jahr 1999, und seither habe ich mich mit Leib und Seele den Themen Wettervorhersage, Synoptik sowie der Beurteilung von Gefahrenlagen durch Sturm und Unwetter gewidmet. Seit 2021 engagiere ich mich ehrenamtlich für die Meteoleitstelle Hessen. Hier setze ich mein Wissen und meine Erfahrung ein, um die Öffentlichkeit präzise und rechtzeitig über Wetterumschwünge und deren potenzielle Gefahren zu informieren.Mit meiner Arbeit möchte ich nicht nur informieren, sondern auch das Bewusstsein für den Respekt gegenüber den Naturgewalten stärken. Ich freue mich, mein Wissen und meine Leidenschaft für das Wettergeschehen mit Ihnen zu teilen und zu einer sichereren und informierten Gemeinschaft beizutragen.

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